Haltung
Was bedeutet denn eigentlich artgerecht?Das perfekte Gehege
Wo stelle ich mein Gehege am besten hin?
Ausmisten
BelĂŒftung
Eine Rennmaus will beschÀftigt sein!
WĂ€rmequelle
Was bedeutet denn eigentlich artgerecht?
Artgerechte Haltung versucht die natĂŒrlichen Bedingungen in denen RennmĂ€use leben so gut es geht in Gefangenschaft nachzuempfinden. Es ist klar, dass dies nie komplett möglich ist, jedoch kann man den Tieren soweit ein Leben ermöglichen, in denen sie ihr angeborenes Verhalten so gut es geht ausleben können.
RennmĂ€use sind sehr aktive Bodenbewohner, die gerne graben und rennen. Um ihnen ein schönes Leben zu ermöglichen ist es wichtig, das zu berĂŒcksichtigen.
KĂ€fige mit Gitter:
- Das ganze Streu fÀllt hinaus
- Jedes Gitter, das irgendwie zwischen ihre NagezĂ€hne kommt, wird oft tĂ€glich stundenlang monoton angenagt â das macht weder der Maus SpaĂ, noch ist es schön zu beobachtenâŠ
- Haben meistens eine Plastikwanne, diese hÀlt manchmal zwar ein paar Monate, doch dann plötzlich ein Loch und die MÀuschen sind ausgebrochen
- Sind meistens ohnehin viel zu klein
Das perfekte Gehege
Die optimale GehegegröĂe
Kurz gefasst alles zwischen 100 â 150 cm LĂ€nge und ab 50cm Breite. Höhe sollte mindestens 50cm betragen, aus dem Grund, da sonst das Laufrad mit 30cm einfach nicht gut hineinpasst, auĂer man trennt den Buddelbereich vom Laufradbereich ab. Meine LieblingsgröĂe ist immer noch 120x60x60cm, da macht das Einrichten auch richtig SpaĂ. Warum nicht noch gröĂer als 150cm? Seit ich mit so vielen Haltern und MĂ€usen zu tun hatte, habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass zu groĂe und komplexe Gehege zwar fĂŒr die MĂ€use super sind, aber es hĂ€ufig genau dort Streit gab.Vorsicht vor Verbundsystemen
Einfach 2 kleine Gehege nehmen und verbinden? Klingt total praktisch, funktioniert bei RennmĂ€usen aber nicht so super. FĂŒr sie ist das leider so: 2 getrennte Reviere â heiĂt hohe Streitgefahr!Auslauf
Ersetzt kein zu kleines Gehege! Die RennmĂ€use mĂŒssten 24 Stunden dazu Zugang haben, da sie auch oft in der Nacht sehr aktiv sind.Stockwerke
Viele Stockwerke sind ebenfalls in den Augen der kleinen Nager verschiedene Reviere, da kann es auch hier eher zum Streit kommen. Ebenen sollten auch immer nur die HĂ€lfte der GrundflĂ€che betragen, das dient einerseits dazu, dass das Gehege auch ausreichend belĂŒftet wird und anderseits wird es weniger als separates Revier anerkannt.Bereichtrennung
Gerne wird der Buddelbereich vom sogenannten Versorgungsbereich (Sandbad, Wasser, Laufrad) getrennt, damit dieser nicht im Streu verschwindet. Das ist soweit keine schlechte Möglichkeit, es ist nur sehr wichtig, dass es immer 2 DurchgĂ€nge gibt, welche so gestaltet sind, dass beide RennmĂ€use sich dabei nicht berĂŒhren mĂŒssen, wenn sie durchlaufen.
Ihr seht schon, die Kleinen sind da schon komplex, aber hat man einmal diese Fragen geklĂ€rt, sind sie Ă€uĂerst pflegeleichte Gesellen.
Wo stelle ich mein Gehege am besten hin?
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Dort wo das Gehege steht sollte:
- Kein Zugluft herrschen
- Die Zimmertemperatur etwa zwischen 18-30 Grad betragen und nicht tÀglich enorm schwanken
- Bisschen Sonne darf ins Gehege scheinen, sollte allerdings vorher mit einem Thermometer geprĂŒft werden, Glas erhöht die Temperatur oft drastisch.
- Etwa alle 6-12 Monate nach Geruch
- Immer etwas altes Streu (zb das Nest â ist immer sauber) und das benĂŒtzte Sandbad wieder ins frische Gehege geben. Erst eine Woche spĂ€ter dann das Sandbad tauschen
- Langsam einstreuen: zuerst auf 10cm, am nÀchsten Tag mehr (beugt Streit vor)
- Bei Aquarien gilt die Regel: Solange die LĂ€nge des Aquariums gröĂer ist als die Höhe, ist die Luftzirkulation optimal gegeben. Zb: lxh 120x60cm, 100x80, 150x 120âŠ
- Terrarien haben weniger BelĂŒftung, da diese eigentlich fĂŒr Reptilien gemacht sind. Durch den sogenannten Kamineffekt - wenn das Terrarium durch Lampen wĂ€rmer als die Umgebung wird â saugt dies stĂ€ndig frische Luft an. Somit ist die optimale BelĂŒftung bei der Haltung von Nagetieren ohne stĂ€ndige WĂ€rmelampe nicht gegeben.
- Ist es aus OSB oder Holz: Man kann seitlich, oben oder hinten mehrere Löcher bohren und mit Gitter verkleiden
- Ist es aus Glas: Das Terrarium so drehen, dass die SchiebetĂŒren oben sind und diese mit Gitterdeckel tauschen. Vorne an der Front zwei BelĂŒftungsstreifen aufkleben.
- Nagarien sind eigentlich Terrarien extra gemacht fĂŒr Nagetiere und besitzen schon mehrere BelĂŒftungsstreifen, sind aber deshalb entsprechend teurer.
- WĂ€rmematte: Vorteil ist, dass WĂ€rme gleichmĂ€Ăig weitergegeben wird und von drauĂen gewĂ€rmt wird
- Safe-bed: Ein WÀrmekissen aus Stoff, das in der Mikrowelle aufgewÀrmt wird. Achtung es wird gerne angenagt
- WĂ€rmelampe: Ganz normale GlĂŒhlampe 60 W von Osram oder von eine 90W von Exoterra (Ich lasse es immer von drauĂen durch die Scheibe einstrahlen, nicht zu nahe, da sonst die Scheibe springen kann)
Die Sache mit der LautstÀrke
Ganz ehrlich? Ich glaube ein gutes MittelmaĂ ist völlig okay. Beispielsweise in einem Wohnzimmer, wo normale FernsehgerĂ€usche und MusikgerĂ€usche sind. Manchmal die Kinder spielen, bisschen Aktion ist. Die MĂ€use gewöhnen sich sehr schnell daran und ich hatte bis jetzt nie das GefĂŒhl damit MĂ€use wirklich zu stören. Ich finde allerdings vielleicht wichtig, dass es Ruhepausen gibt, wo es auch mal leise ist. Zum Beispiel in der Nacht đAusmisten
Mongolische RennmĂ€use achten sehr darauf, dass ihr Zuhause sauber bleibt. In einem Gehege, das wie oben beschrieben eingerichtet ist, muss man frĂŒhestens in 6 Monaten (ja Monaten, nicht Wochen đ) ausmisten. Ich mache dies immer nach Geruch, das kann auch mal 12 Monate sein, je nach Menge und Art des Einstreus. Ăfter ist sogar nicht gut, da es fĂŒr RennmĂ€use sehr viel Stress bedeutet und auch eher wieder zum Streit fĂŒhren kann, wenn ihnen stĂ€ndig ihre GerĂŒche entfernt werden. Apropos GerĂŒche, RennmĂ€use stinken nicht so wie viele andere MĂ€use, da sie im Urin weit weniger Duftstoffe enthalten. Sie markieren mit der DuftdrĂŒse, somit riechen wir das eigentlich ĂŒberhaupt nicht. Dazu gehen sie brav ins Sandbad đSandbad
Wird natĂŒrlich zur Fellpflege benutzt⊠und um dort zu Fressen⊠und hier wird auch wie schon gesagt das GeschĂ€ft erledigt. Ja manchmal sogar darin geschlafen. RennmĂ€use sind eben echte Allrounder. Dennoch sollte es immer ausgetauscht werden wenn es anfĂ€ngt zu stinken đ (Ist immer recht unterschiedlich, manche tauschen wöchentlich, manche sieben die Gagelen oder auch Köttel rausâŠ)Richtig ausmisten:
Beispielgehege
Artgerechte und pflegeleichte Gehege (zB. Nagarium 120 x 60 x 65 mit hoher Einstreukante und angepassten BelĂŒftungslöcher) befindet sich auch zum Verkauf in der Station. shop@maustria.at
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